Wilde Schluchten, blaugrüne Flüsse, riesige Felswände, rund geschliffene Granitberge: Norwegen überrascht uns immer wieder mit grandioser Landschaft – dieses Mal im Rago Nationalpark, dem sechst kleinsten Nationalpark Norwegens. Gegen Mittag erreichen wir gemeinsam mit zwei Schweizern, die wir unterwegs kennen gelernt haben, den Parkplatz. Von hier starten wir unsere zweitägige Tour. Wir schultern die gepackten Treckingrucksäcke und laufen los. Zwei Tage später werden wir wieder an diesem Parkplatz stehen und auf eine der schönsten Touren in Norwegen zurückblicken. Jetzt aber beschäftigt uns erst einmal, wo der Weg beginnt…
Zuerst laufen wir auf einer Teerstraße vom Endpunkt zum Anfangspunkt der Tour. Hinten im Talschluss steigen wir dann in ein Seitental auf. Die Landschaft schlägt uns sofort in ihren Bann. Entlang eines blaugrünen Flusses laufen wir Richtung Osten. Wenig später geht es malerisch über eine Hängebrücke.
Über einen Steilaufschwung lassen wir den dichten Wald hinter uns. Nun wandern wir durch kargere Waldgebiete mit Sümpfen. Vor unseren Augen öffnet sich eine weite Berglandschaft mit riesigen Felswänden und Granitbergen – langsam begreifen wir, warum dieser Nationalpark zu den schönsten Wandergebieten in Norwegen gehört. Die Berglandschaft des Rago ist meiner Meinung nach eines der schönsten Stückchen Natur in Europa.
Heute zieht der Rucksack ziemlich schwer an meinen Beinen und das Tempo unserer Gruppe kommt mir ziemlich schnell vor. So bin ich ganz froh, als wir wenig später unser Tagesziel erreichen: die Storskoghytta. Diese Hütte wird von den norwegischen Staatsforsten („Statskog“) unterhalten und steht jedermann kostenfrei zur Verfügung. Da sich bereits drei Personen in der kleinen Hütte für die Übernachtung einquartiert haben, suchen wir ein Platz für unsere Zelte. Das ist gar nicht so einfach – aber schließlich finden wir in dem sumpfigen Gelände zwei trockene Plätze.
Benzinflasche am Kocher festschrauben, 40 mal die Benzinpumpe betätigen, den Kocher vorheizen und nach wenigen Sekunden den Kocher aufdrehen – wie im Schlaf gehen einem diese Schritte von der Hand, die hier draußen nötig sind, um unser Abendessen zuzubereiten. Trotz vieler Stechmücken lassen wir uns unser Couscous mit Gemüse schmecken. Damit man nicht ganz zerstochen wird, hilft es die Kapuze der Jacke zu benutzen :).
Am nächsten Tag brechen wir zeitig auf. Nachmittags soll es Regen geben. Unser Ziel ist es, die 13 Kilometer bis zum Bus vor dem Wetterumschwung zurückzulegen. Zügig steigen wir auf in die Berge. Nach einer Kuppe stehen wir plötzlich vor einem recht tiefen Bach. Eine Brücke ist nicht zu sehen. Fragend sehen wir uns an – und ziehen die Schuhe aus. Vorsichtig waten wir durch den Bach.
Nach viereinhalb Stunden erreichen wir unser Auto. Am Parkplatz gibt es eine Feuerstelle – die Garantie für einen perfekten Ausklang. Wenig später brutzelt Fisch und Gemüse auf einem Rost über dem Feuer. Das ist Norwegen pur.
Infos zur Tour
Wir haben die Tour in einem Buch mit den 20 schönsten Treckingtouren in Norwegen gefunden. Auf ut.no kann man ebenfalls einige Infos zu der von uns begangenen Route finden. Dort gibt es auch den GPS-Track zur Rundtour im Rago Nationalpark.
Die wenigen Bilder ziehen mich schon magisch an. Einen Versuch werden wir jedenfalls starten. Danke für deine Mühe!
Hallo, meine Freundin und ich überlegen auch dort zu wandern, wirklich verlockend die Bilder…
Nun überlegen wir, wie man dorthin kommt, wie habt ihr das gemacht?
Dankeschön?
wir waren mit dem Auto dort – ansonsten per Anhalter? Bus / ÖPNV dürfte sehr schwierig sein.
Bus Nr 100 (23-720) von Bodö nach Narik oder umgekehrt ,
an der Haltestelle Torkilseng (Sørfold) aussteigen .
Unbedingt den Busfahrer informieren und den Halteknopf rechtzeitig drücken .
Dann bis zur Brücke ( 200 m) und dort ist ein Wegweiser .
Habe es ausprobiert und es ging sehr gut .
Sigge
Klingt verdammt verlockend und die Bilder sind wunderschön. Da will ich hin 🙂 Euch weiterhin ganz viel Spaß.
lg Bille